5 verlassene Orte in Frankreich, die man besuchen sollte
Schon mal von Urbex gehört? Dieser Begriff stammt aus dem Englischen und bezeichnet die Praxis, verlassene Orte wie stillgelegte Bahnhöfe, alte Kirchen, verfallene Gebäude usw. zu besuchen. Diese Orte sind manchmal verboten oder sogar gefährlich, vor allem weil sie schwer zugänglich sind. Urbex ist heute weltweit verbreitet und bietet dem Entdecker nicht nur ein visuelles Vergnügen, sondern auch ein Gefühl von Abenteuer. Manchmal kann die Atmosphäre an diesen Orten sogar Angst und Schrecken verbreiten. Wenn Halloween vor der Tür steht, warum dann nicht auf Entdeckungsreise gehen und die Lust am Gruseln stillen? Dabei entstehen einzigartige Fotos, die Sie per Postkarte an Ihre Freunde schicken können, um ihnen eine kleine Dosis Grusel direkt in den Briefkasten zu schicken.
Das Kriegsfort auf dem Mont Chaberton.
Stellen Sie sich die Szenerie vor: ein über 3100 Meter hoher Berg in den Hautes-Alpes, an der Grenze zwischen Frankreich und Italien. Die Rede ist vom Mont Chaberton, auf dem sich die höchste militärische Festung der Welt befindet. Das imposante Bauwerk mit dem Spitznamen „Panzerkreuzer der Wolken“ stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und besteht aus acht Türmen, auf denen einst Kanonen standen, um Feinde abzuwehren. Heute ist das Fort ein verlassener Ort, an den sich nur die Mutigsten wagen.
Nach einer vierstündigen Wanderung wird man mit einer spektakulären Aussicht auf die Alpen belohnt und fühlt sich wie der König der Welt. Für alle, die sich gerne gruseln: Wie wäre es mit einem Abstieg in die Tiefen des Forts? Dort erwarten Sie Tunnel wie in den besten Horrorfilmen! Ein Muss: Auf dem Gipfel schlafen und in einem Wolkenmeer aufwachen. Aber vergessen Sie nicht Ihren Kälteschlafsack!
Die inoffiziellen Katakomben von Paris
Wir alle kennen die Katakomben von Paris, vor denen täglich Hunderte von Menschen Schlange stehen, egal ob es stürmt, regnet oder schneit. Aber kennen Sie auch die noch dunklere Alternative? Die Stadt der Lichter verbirgt paradoxerweise 350 Kilometer unterirdische Gänge unter unseren Füßen, von denen die offiziellen Katakomben nur einen winzigen Teil ausmachen. Während die Katakomben als Beinhäuser dienten, wurden die unterirdischen Steinbrüche ursprünglich aus geologischen Gründen angelegt. Um den inoffiziellen Teil zu entdecken, muss man sich durch einen Tunnel der ehemaligen Eisenbahnlinie der Petite Ceinture schlängeln. Dieser Ausflug ist bei Urbex-Liebhabern sehr beliebt und bietet viele Überraschungen, Nervenkitzel und Rückenschmerzen. Nehmen Sie diese Tour aber nicht auf die leichte Schulter, denn die Strecke ist gefährlich!
Die ehemalige Nazi-Kommandantur in Cherbourg
Ahhhh, die verlassenen Orte des Zweiten Weltkriegs… Dieser scheint direkt aus einem Tarantino-Film zu stammen. Aber es gibt ihn wirklich. Es handelt sich um einen ehemaligen Kommandoposten der Nazis, der 1943 gebaut wurde und zehn Meter unter der Erde liegt. Die vier 85 und 100 Meter langen Tunnel wurden von russischen und ukrainischen Gefangenen gegraben. Obwohl sie heute für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich sind, kann man sie immer noch betreten… Aber man muss es wirklich wollen, denn der Zugang ist nur über einen Privatgarten möglich. Die hartnäckigsten Besucher werden mit einem faszinierenden, wenn auch eiskalten Einblick in die Geschichte belohnt. Ein kleiner Bonus: Eine der Galerien führt zur Villa Maurice, dem Wohnsitz des deutschen Kapitäns Walter Hennecke. Ob Sie den Weg dorthin finden?
4. Das Centre médical de l’Altenberg oder die „Teufelsklinik“ im Elsass.
Das Centre médical de l’Altenberg, eine Hochburg der Stadterkundung im Elsass, ist unter Insidern auch als „Clinique du Diable“ (Teufelsklinik) bekannt. Ein Name, der viel über die Atmosphäre verrät, die Sie an diesem Ort erwartet. Das ehemalige Sanatorium für Tuberkulosekranke auf den Höhen von Stosswihr im Elsass wurde 2011 geschlossen. Seitdem ist es ein beliebtes Ziel für Urbex-Fans, aber leider auch für Pillard-e-s. Denn das gesamte Material ist vor Ort geblieben: die Krankenhausbetten, die Krankenakten und sogar die Bilanzen. Die Teufelsklinik wurde schließlich aufgekauft und zu einem Hotel umgebaut.
Das Sanatorium von Angicourt oder Sanatorium Delirium
In der Reihe „Ehemalige Heilstätten für Tuberkulosekranke“ berichten wir diesmal über das Sanatorium Angicourt, auch bekannt als Sanatorium Delirium. Das Sanatorium liegt im Département Oise und ist auch in Sachen Urbex in aller Munde. Das riesige Gebäude aus Quadersteinen und Schieferplatten, das wie ein riesiges Spukhaus aussieht, kann einem schon einen Schauer über den Rücken jagen. Im Inneren mischen sich Tags und Schutt mit alten Möbeln, so dass das Sanatorium fast wie ein hippes Café aus alten Materialien wirkt. Eine Mischung aus urbanem Stil und einer unwahrscheinlich düsteren Atmosphäre, die einen Besuch wert ist. Wer von diesem Ort fasziniert ist, sollte sich beeilen und durch den Unkrautwald dorthin gelangen, bevor er von AP-HP verkauft wird.
Glauben Sie immer noch, dass es nur einen großen Horrorfilm gibt, der Ihnen Angst einjagt? Dann besuchen Sie einen der fünf oben genannten verlassenen Orte. Die Adrenalinschübe, die Sie dort erwarten, werden Sie eines Besseren belehren. Übrigens: Auch wenn Urbex viel Spaß macht, sollte es immer verantwortungsvoll und am besten mit Eingeweihten durchgeführt werden. Außerdem empfehlen wir Ihnen, sich mit entsprechender Kleidung und Überlebensausrüstung auszustatten, falls Sie die ganze Nacht festsitzen sollten…